Unsere Idee
„yoga hilft am see e.V.“ fördert das inklusive Zusammenleben am See mit der Kraft des Yoga
Mit der Kraft des Yoga will der Verein Menschen Kraft, Energie und Freude geben, die eine Behinderung haben oder in der Familie oder im Freundeskreis Menschen helfen, die auf Hilfe angewiesen sind .
Die Initiatorin des Vereins, Gaby Fezer, kennt beide Seiten. Als ehemalige Leiterin eines Tageszentrums für Menschen mit Hirnverletzungen in Winterthur kennt sie aus professioneller Sicht die Situation von Betroffenen und ihren Angehörigen. 2017 hatte sie aus heiterem Himmel eine Hirnblutung und infolgedessen eine Halbseitenlähmung.
2021 blickt sie auf die vergangenen vier Jahre zurück: “Sehr viel Halt in dieser Zeit gab mir der heilende Zusammenhalt in der Familie und im Freundeskreis. Eine tiefe Verbundenheit, die Freude macht und Kraft schenkt. Während meiner Berufstätigkeit und auch bei meinen Klinik- und Rehaaufenthalten habe ich immer wieder Angehörige kennengelernt, die an oder über ihre Grenzen kommen. An den Kräften zehrt der zu bewältigende, oftmals neue, Alltag. Diesen Menschen möchte ich diesen Verein widmen.
Was hat mir in dieser Zeit geholfen?
Der Yoga mit all seinen Facetten – Philosophie, Meditation, Atemübungen, Körperübungen, Ayurveda (Lebensführung, Ernährung, ganzheitliche Medizin). Diesen Schatz möchte ich, inzwischen ausgebildete Yogalehrerin, gerne an Alltagsheld*innen weitergeben, um Körper, Geist und Seele zu stärken.
Insbesondere sollen Menschen mit Behinderung und Menschen, die Menschen mit Behinderung darin unterstützen, ihren Alltag am See zu bewältigen, mit Yogaangeboten die Chance bekommen, diese oftmals an und über die persönlichen Grenzen gehende Belastung Entspannung und Kraft zu finden.
Für Fachpersonal und Yogalehrende gibt es die Möglichkeit, die Verbindung von Yoga und Inklusion kennenzulernen.
Vereinsziel ist auch, die Öffentlichkeit für das Thema Inklusion und Yoga zu sensibilisieren.
Unser Start 2021 – Vereinsgründung
Am 9. April 2021 haben wir den Verein „ yoga hilft am see“ mit zwölf Gründungsmitgliedern gegründet. Zweck des Vereins ist, das inklusive Zusammenleben in der Bodenseeregion mit der Kraft des Yoga zu fördern. Die Teilhabe für alle Menschen soll gefördert werden und ihre Unterstützer*innen gestärkt werden. Es ist eine große Freude für mich, wie sich dieses Herzensthema entwickelt. Seit 30 Jahren befasse ich mich mit dem Thema Inklusion im Bereich Bildung und Beruf. In einem Praxissemester durfte ich 1990 in Malaga, Spanien, gelebte Inklusion in einer Schule erleben. In meiner Diplomarbeit 1992 habe ich die Situation von Kindern mit Behinderungen in Reutlingen und Malaga verglichen. Traurigerweise hat sich in Deutschland in den letzten 30 Jahren wenig verändert. Im beruflichen Bereich schaut es leider ähnlich aus, Menschen mit Behinderungen arbeiten oft noch in Werkstätten für behinderte Menschen für einen Lohn der weit unter den Mindestlohn liegt (bei ungefähr € 1,40 pro Stunde). Deswegen wird Deutschland regelmäßig von der EU und der UNO gemahnt, hier Inklusion umzusetzen. Auch im Bereich Barrierefreiheit nimmt Deutschland im internationalen Vergleich einen abgeschlagenen Platz ein.
2017 hatte ich eine Hirnblutung und bin halbseitig gelähmt und kenne nun die persönliche und professionelle Seite der Inklusion.
Was hilft den Betroffenen und Angehörigen, einen langen Atem, klaren Geist und Freude trotz den unendlichen Behördenangelegenheiten, Einklagen von Rechtsansprüchen, fortlaufenden Widersprüchen bei der Krankenkasse und Auseinandersetzung mit medizinischen Standpunkten zu bewahren und entwickeln?
In der leidvollen Zeit meiner körperlichen Verwandlung, die von Klinikaufenthalten und Veränderungen im außen wie Verlust der Arbeit, Wohnanpassung und eingeschränkter Mobilität geprägt war, haben ich und meine Angehörigen den Yoga als Weg schätzen gelernt.
Was ist Yoga? Hier eine kurze Erklärung: Yoga ist eine philosophische Lehre aus Indien und Tibet, die ältesten Schriften dazu sind circa 4000 Jahre alt. Der Begriff Yoga ist aus dem Sanskrit und bedeutet Einheit oder Verbindung. Das Ziel dabei ist, das zur Ruhe kommen der Gedanken. Unser „Affengeist“ soll gezähmt werden. Das Ziel von Yoga ist also nicht, sich wie eine Brezel zu verbiegen oder Yogabildern von alten Meistern oder von Instagram nachzueifern, sondern inneren Frieden zu finden. Im Westen versteht man unter Yoga oft nur die reine Asanapraxis (Körperübungen). Dabei sind Asanas nur einer von insgesamt acht Gliedern des Yogawegs nach Patanjali. Hilfreiche weitere Bestandteile für uns im Alltag sind Atemübungen, Reinigungstechniken und Meditation.
Mit dem Verein „ yoga hilft am see“ wollen wir hier in der Bodenseeregion ein positives Beispiel entwickeln, wie mit der Kraft des Yoga Teilhabe für alle Menschen gefördert werden kann und Angehörige unterstützt werden können!
Ich schaue zuversichtlich, neugierig und voller Freude auf unser gemeinsames Projekt und freue mich auf Begegnungen mit euch am See!
Gaby
(1.Vorstand)